Lkw über den Nordring leiten NRZ vom 12.04.2014

tn_herbertbeckerpFDP begrüßt Logistikansiedlung bei Solvay – Neue Idee für Verkehrsführung

 

 

 
Die Arbeitslosenquote im Kreis Wesel ist gestiegen. 7,6 Prozent der Menschen haben hier keinen Job, sagen der FDP-Fraktionsvorsitzende Herbert Becker und der Chef des Ortsvereins Rainer Mull, 7,6 Prozent: dahinter stehen 18 600 Einzelschicksale. Arbeitsplätze würden also dringend gebraucht. Und nicht nur aus diesem Grund begrüßen die beiden FDP-Spitzenpolitiker die Ansiedlungspläne unter anderem von Bauhaus auf einem Teil des Solvay-Geländes.

Weil sich hier Möglichkeiten für die Entwicklung der Stadt bieten würden, die es sonst kaum noch gibt. Der Landesentwicklungsplan spreche eine deutliche Sprache, „auf der grünen Wiese wird nichts mehr gebaut.“ So müsse man sich auf Flächen, die bereits als Gewerbe- und Industrieflächen ausgewiesen sind, konzentrieren. „Wenn wir dort auch alles verhindern, bleibt uns nichts mehr.“

Jobs und Gewerbesteuer

Zum Hintergrund: Bekanntlich will sich auf dem Solvay-Gelände westlich der Bundesstraße Logistik ansiedeln, darunter die Baumarktkette Bauhaus. Am Ende sollen 600 Arbeitsplätze entstehen. Allerdings ist nach Angaben des Projektentwicklers auch mit 600 Lkw pro Tag zu rechnen. Angeliefert wird die Ware per Bahn, aber sie muss das Werksgelände schließlich wieder verlassen.

Ein Problem, das die FDP erkannt hat. Die Solvay-Kreuzung sei ohnehin schon überlastet, deshalb schlagen sie vor, den Verkehr zur anderen Seite in Richtung Nordring abfließen zu lassen und eine alte Stichstraße wiederzubeleben.

Dass sich Logistiker ansiedeln werden, übrigens auf einer Fläche, die größer ist als Amazon, ist für die FDP eine gute Lösung. Es würden Arbeitsplätze entstehen, schließlich boome die Logistikbranche, bis auf Autoabgase gebe es keinerlei andere Belästigungen und die Stadt profitiere nicht nur in Form von Gewerbesteuern.

Immer wieder war bei der Diskussion um die geplante Ansiedlung der Begriff „Monostruktur“ gefallen. Das sehen Becker und Mull ganz anders. Denn es seien ja viele verschiedene Bereiche, in denen die Logistiker in Rheinberg aktiv seien – von Amazon über Aldi bis hin zu einer Baumarktkette.
Von Carmen Friemond

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