Kein Geld: Altes Rathaus wird nicht umgebaut RP vom 11.09.2014

IFDie Renovierungspläne sind erst einmal aufgeschoben. Ein Verkauf komme nicht in Frage. Das Underberg-Museum soll aufgewertet werden.

Das Alte Rathaus wird vorerst nicht umgebaut. Die mit großem Aufwand unter Einbeziehung der Bürger erarbeiteten Pläne sollen aber nicht für immer in der Schublade verschwinden. Der Bau- und Planungsausschuss verständigte sich jetzt darauf, den Umbau zurückzustellen – aus finanziellen Gründen. Betont wurde allerdings, dass der Erhalt des historischen Gebäudes sicherzustellen sei.

Der Aufwand für das Alte Rathaus war enorm. Eine Kommission hatte die Rahmenbedingungen festgelegt, im November des vergangenen Jahres wurden dann die Bürger mit einbezogen und machten 47 Vorschläge, wie das Alte Rathaus genutzt werden soll. Schließlich ermittelte die Kommission die Kosten für die Einrichtung einer Gastronomie im Erdgeschoss, für die Nutzung in den oberen Etagen sowie den Einbau eines Aufzugs. Demnach kosten Umbau und Renovierung 623 000 Euro.

Luise Theile von den Grünen kritisierte, dass bei der jetzigen Planung gegenüber der ursprünglich angedachten nicht mehr viel übrig geblieben sei. Unter anderem hätten die Bögen aus dem Mauerwerk herausgenommen werden, und der Raum für die Gastronomie hätte großzügiger ausfallen sollen. Unterdessen müsse man die Toilettenanlage in der zweiten Etage nicht sanieren – eine Renovierung sei erst 2007 erfolgt. Luise Theile wollte wissen, wie es denn nun weitergeht, ob denn möglicherweise ein Verkauf des Gebäudes eine Option sei.

Das Alte Rathaus verkaufen – das sei für die CDU unvorstellbar, unterstrich Josef Devers. Er wies darauf hin, dass die Planung aus der Zeit vor dem Haushaltssicherungskonzept stamme. Nun sei wichtig zu sehen, was realistisch ist. Trauungen im historischen Ratssaal solle es weiterhin geben, meinte Devers.

Auch für die SPD komme ein Verkauf nicht in Frage, sagte Michael Kuklinksi. „Es gab viele Ideen, nun müssen wir sehen, was möglich ist.“ Hans Peter Götzen (FDP) vermisste ein „hundertprozentiges Konzept“. Das müsse stehen, erst dann könne man über einen Umbau reden. Für den Moment empfahl er: „Einpacken, ordentlich erhalten und bei Gelegenheit wieder aufgreifen.“

In einer Sitzungsunterbrechung meldete sich Monika Hildner, die im Alten Rathaus ein kleines Underberg-Museum betreibt. Sie warb dafür, die von den Bürgern eingebrachten Ideen stärker zu berücksichtigen und das Gebäude als Kulturhaus herzurichten. „Ich habe in meinem Museum Gäste nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus den USA oder aus Großbritannien. Das Interesse ist groß.“ Um den Besuch auch behindertengerecht anbieten zu können, würde sie mit ihrer Sammlung gerne von oben nach unten ziehen. Das, was derzeit zu sehen ist, sei gerade einmal ein Drittel ihrer Sammlung, die im Übrigen nach ihrem Tod in den Besitz der Stadt Rheinberg übergehe.

Dezernent Dieter Paus sagte, ein solcher Umzug sei unproblematisch und versprach: „Wir kommen auf Sie zu.“

Von Uwe Pien

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